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Fakten zur Musikgeschichte

Begonnen von De Wolf, 04.08.2015 12:26

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De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Was uns zu der Frage führt: Wäre Mozart heute  nicht der geborene Filmkomponist?

Interessante Vorstellung.  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

So war es ein genialer Schachzug von Regisseur John Landis seine "Trading Places" (dt. Die Glücksritter) mit der Ouvertüre aus dem Figaro zu eröffnen.

Der Film spielt im feinen Broker-Milieu von Philadelphia, das innerhalb weniger toller Tage ordentlich durcheinander gewirbelt wird.

Genial? Was sage ich - revolutionär...   :))

https://www.youtube.com/watch?v=lCubTHR5vpY   :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#353
Na - liebe Fans der klassischen Musik?  :winke:

Gut ins neue Jahr gekommen?  :sekt:

Dann habe ich heuer wieder etwas für Euch. Einen kleinen, aber feinen Clip und Ihr seid eingeladen - die Frage dazu beizusteuern!

Wie klingt das?  ;) 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Bei welchem Neujahrskonzert wird traditionell der Radetzkymarsch als letztes Stück gespielt?

https://youtu.be/H6HqHLGFziM
Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




De Wolf

#356
Zitat von: Sisterinheart am 04.01.2020 21:08
Bei welchem Neujahrskonzert wird traditionell der Radetzkymarsch als letztes Stück gespielt?

https://youtu.be/H6HqHLGFziM

Dankeschön, liebe Sis,  für Deine prompte Antwort. Wobei es global gesehen viele Neujahrskonzerte gibt. Aber nur eines der Wiener Philharmoniker mit dem berühmten "Rausschmeisser".

Datadamm datadamm, datadamm-tata...  :up:   

Der uns geradlinig zu der Frage führt: Wer war dieser Mann, dem Johann Strauß Vater seine Komposition widmete?  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Mit vollem Namen hieß er Johann Joseph Wenzel Anton Franz Karl Graf Radetzky von Radetz. Er war ein  böhmischer Adelsproß und der wohl bedeutendste Feldherr Österreichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Als er mit 90 Jahren in den Ruhestand ging, blickte er auf 72 Dienstjahre unter fünf Kaisern zurück, in denen er 17 Feldzüge mitgemacht hatte.  :reader:

Er war entsprechend populär - zumindest bei Anhängern des Hauses Habsburg. Eine besondere militärische "Leistung" war es, dass er im Sommer 1848 die Revolution in der österreichischen Lombardei niederschlug.

Als er siegreich nach Wien zurückkehrte, war das ein Signal an die restaurativen Kräfte, das Rad der Zeit noch einmal zurückzudrehen. Mit Erfolg...  :guns:

Ist also der Komponist einem Anfall von Hurrapatriotismus erlegen? 

Gute Frage...  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#358
Zunächst einmal fällt auf, dass das Werk eigentlich ziemlich unmartialisch, fast beschwingt daherkommt.

Musikwissenschaftler sehen in der Originalpartitur haufenweise Parallelen zur Volksmusik, zu Wiener Gassenhauern und- zu Jodlern. 

Außerdem fand die Uraufführung bei einem Siegesfest ,,zu Ehren der tapferen Armee in Italien und zur Unterstützung der verwundeten Krieger (!) " statt.

Hurrapatriotismus sieht - anders aus.

Fazit: Wir haben es also mit einer komplexen Entstehungsgeschichte tun - was der Popularität keinen Abbruch tat.  :up: 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#359
Der Erfolg führte dazu, dass es recht bald Bearbeitungen gab. Arrangeure schrieben den Marsch für Militärkapellen um.
Es gab Klavierfassungen zu zwei und vier Händen.
Versionen für Streichquartett (2 Violinen, Viola und Kontrabass oder Violoncello).

Kurz: Das ganze bildungsbürgerliche Musiksortiment.

Und dann - im neuen Jahrhundert  eine wahrlich zeitypische Version mit "verdickter" Orchestrierung und ordentlich Schmiss, die auch nach '33 sehr beliebt war.

Aus der Zeit stammt auch das Klatschen nach Dirigat - das wohl die Gemeinschaft des (Kultur-)volks mit den "Schaffenden" zeigen sollte.  :(

Anders gesagt: Der Radetzkymarsch, wie wir ihn üblicherweise hören, ist eigentlich eine Bearbeitung aus dunklen Zeiten.

Bemerkenswert ist dabei, dass die Komposition das ausgehalten hat und der Esprit allen Zeitläufen zum Trotz erhalten blieb.

Da lobt das Werk den Meister.  :up:

A propos Meister. Nicolas Harnoncourt gebührt das Verdienst, dass er beim Konzert 2001 die Urfassung aufführte.  Ansonsten halten die Wiener es mit der "Tradition".
Wobei die mittlerweile ganz in Dienste der Völkerverständigung steht und und alljährlich Millionen Menschen rund um den Globus verbindet.

Dabei kann der Marsch sogar Leben retten. Sein Tempo ist eine gute Merkhilfe für eine (erfolgreiche) Herzdruckmassage.  :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#360
Was die Werbung daraus gemacht hat - steht auf einem anderen Notenblatt...  ;)

https://www.youtube.com/watch?v=1u9ro5Gu3Ys

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#361
Kommen wir zu einem klassischen Einhitwunder aus der Barockzeit. Mehr oder weniger.

Auf jeden Fall hat es den Komponisten auch unter Fans des Klassik-Pop bekannt gemacht. Zudem liefert es die harmonische Vorlage für Songs der Bee Gees, der Puhdys, der Pet Shop Boys, Oasis, Maroon 5 und für die aktuelle russische Nationalhymne.

Der Compositeur war auch als Orgelvirtuose bekannt und ein Freund der Familie Bach.

Das Werk schrieb er wohl auch für ein Mitglied dieser Familie. Anläßlich der Hochzeit von Johann Christoph Bach, dem älteren Bruder von Johann Sebastian.

Obwohl es wunderschön anzuhören ist, ist eine eine Geduldsprobe für Bass bzw. Cello, da die das Fundament legen. Sie haben also die Aufgabe, zwei Takte mit acht Tönen 28 mal (!) zu wiederholen.  >:D

Hartnäckig. Oder - wie das im italienischen heißt - ostinato!

Darüber liegen drei Violinstimmen, die für die nötige Abwechslung sorgen.

Ich denke, Ihr wisst, welches Werk ich meine...  ;)

 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Cristina Viv

#363
Johann Pachelbel


I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

Zitat von: Cristina Viv am 05.02.2020 21:22
Johann Pachelbel

Genau. Nennst Du uns auch den Namen des Werkes. Oder die musikalische Gattung?  :up:
It's gotta be purrfect!

Cristina Viv

#365
Kanon in D-Dur

Bin aber ehrlich !
Dachte erst an Mozart und Händel die auch mit der Familie Bach befreundet waren ! Hab wegen dem Tipp neue russische Nationalhymne gegoogelt und stieß dann aber auf Johann Pachelbel!



I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

Nochmal Danke der lieben Viv.

Das Bemerkenswerte ist: Dieser Kanon ist der Einzige in Pachelbels umfangreichem Werk.

Da ist es fast unvermeidlich, dass der zu seinem Top Hit wird!  :))
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




Cristina Viv

Die kupfern ja nur ab !  :))
Da sieht man die Genies der Klassischen Musik !  :up:


I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

Zitat von: Cristina Viv am 05.02.2020 22:33
Die kupfern ja nur ab !  :))
Da sieht man die Genies der Klassischen Musik !  :up:

Wie sagte es doch Andy Warhol? Kunst ist es, wenn Du damit durchkommst.

Ein Plagiat wäre demnach nur dann eines - wenn Du auffliegst.

Wobei die Grenze zwischen künstlerischer Reverenz und  dreistem Notenklau fließend ist.

Trotzdem fuchst es einen scho' - wie mancher moderne Komponist zu Ruhm und Reichtum gekommen ist.

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#371
Ich sage nur - Andrew Lloyd Webber.  >:D

Lust auf eine kleine Analyse seiner genialen - Raubzüge?

https://www.youtube.com/watch?v=4eMf_smG4Uk
It's gotta be purrfect!

Cristina Viv

#372
Zitat von: De Wolf am 06.02.2020 13:28
Ich sage nur - Andrew Lloyd Webber.  >:D

Lust auf eine kleine Analyse seiner genialen - Raubzüge?

https://www.youtube.com/watch?v=4eMf_smG4Uk

Für mich eindeutig ein Plagiatist !
Bisschen Veränderung hier und da, musste seinen Kopf nicht selbst anstrengen, aber einen Haufen abkassiert !
Hab es vorher noch nicht so wahrgenommen, erst jetzt durch deinen Hinweis! :up:
Mit fremden Federn sich schmücken !!! [SiS24]


I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

#373
Zitat von: Cristina Viv am 06.02.2020 13:49
Für mich eindeutig ein Plagiatist !
Bisschen Veränderung hier und da, musste seinen Kopf nicht selbst anstrengen, aber einen Haufen abkassiert !
Hab es vorher noch nicht so wahrgenommen, erst jetzt durch deinen Hinweis! :up:
Mit fremden Federn sich schmücken !!! [SiS24]

Da ist es dann schon fast ausgleichende Gerechtigkeit, wenn angesichts des Mega-Erfolges des Webberschen Phantoms gleich mehrere Tourneetheater auf dem Trittbrett mitfuhren.

Die Krönung war eine Inszenierung mit Musik von - Weber.

Sah nach einem Druckfehler aus -  war et aber nich'.

Federführend war in einem Fall eine Nadia-Carina Weber, über die sonst nur wenig bekannt ist.

Dem Vernehmen nach wurden auch mal Kompositionen von Carl Maria von Weber verwendet (QD-bekannt als Cousin von Mozarts Ehefrau Constanze).

Was manchem Fan erst in der teuer bezahlten Aufführung auffiel - wenn überhaupt.

"Komisch- die Aufführung in Essen war irgendwie anders... "

Aber ich schweife ab...   ;)

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Kommen wir zu Mozarts Requiem KV 626. Seinem legendenumwobenen letzten Werk, in dem auch einige Arbeit drinsteckt.

Es war ein Auftragswerk für Franz de Paula Anton Reichsgraf von Walsegg (auch Wallsegg). Einem Adligen, der einem besonderen "Hobby" frönte.

Er bestellte Kompositionen, um sie unter eigenem Namen aufzuführen.

In diesem Fall war das eine musikalische Totenmesse für seine verstorbene Frau.

Um im Hintergrund zu bleiben, bediente er sich eines "grauen Boten", der Mozart einen Heidenschrecken einjagte: Dachte er doch - dies wäre sein Todesbote und die Messe wirklich die eigene.   :o

Ob das wirklich den frühen Tod des Meisters (mit-) verursacht hat ist - unklar...   :-\

Klar ist: Das Werk blieb unvollendet und somit unverkäuflich. Weil aber die Witwe Constanze mit zwei Söhnen dastand und Geld brauchte, bat sie Franz Xaver Süßmayr, einen Schüler Mozarts, die fehlenden Teile zu ergänzen.

Was möglich war, weil Mozart

a.) einiges an Vorarbeiten geleistet hatte.

und

b) die  klassische Kompositionstechnik dem Schüler half, im Sinne des Lehrers weiterzukomponieren.

Er musste keine neuen Räder erfinden.

So entstand also das Requiem, wie wir es heute kennen. Wobei es experimentelle Aufführungen gibt, bei denen nur die original mozartschen Noten zu hören sind. Schon spooky, wenn das Werk immer dünner wird und sein Ende mitten im Satz findet.

Nachtrag: Am Schluß wird deutlich, dass Süßmayr seine Grenzen stößt.

Mozart hatte - an Bach und Händel  geschult - eine abschließende Fuge für vier Chorstimmen und Orchester  vorgesehen und skizziert.

Sein Schüler beschränkte sich auf ein einfaches Amen. Zwei Silben. Zwei Akorde. War vielleicht besser so..

Worauf andere Komponisten versuchten, doch eine Fuge im Sinne des Meisters zu komponieren...

Mit - interessanten Ergebnissen.

Aber jetzt grabe ich wirklich tief. Faq, alter Freund und Kupferstecher,  hilfst Du mir mal und hältst die Grubenlampe?  ;)
It's gotta be purrfect!

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