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Fakten zur Musikgeschichte

Begonnen von De Wolf, 04.08.2015 12:26

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De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Klar.

Das Bild zeigt einen Vier Viertel Takt. Mit einer ganzen Note. Oder alternativ zwei Halben. Oder vier Vierteln.  Die - acht Achteln entsprechen. Und so weiter. 

Ganz logisch für alle, die sich schon einmal im Bruchrechnen versucht haben.  :))

Was uns zu der Frage führt. Gibt es auch ganze Noten im Dreivierteltakt? Und was ist mit - ganzen Pausen? 

Eine Idee?  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Sachdienliche Hinweise - na,  Ihr wißt schon...  :winke:
It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Aber zurück zum Thema. Klar:

In einem Dreivierteltakt hat eine ganze Note nichts verloren. Sie ist um ein Viertel zu lang.   

Was möglich wäre, um den Takt korrekt auszufüllen: Einfach drei Viertelnoten nehmen.
Oder sechs Achtel.
Oder aber: Eine halbe Note um um die Hälfte zu verlängern. Also um eine - Viertelnote.
Das Zeichen dafür ist ein Punkt, weshalb wir auch von Punktierung sprechen.

Was dann so aussieht...

https://de.wikipedia.org/wiki/Punktierung_(Musik)#/media/Datei:Dotted_notes3.svg  :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#331
Eine Pause über einen ganzen Dreivierteltakt hinweg ist auch kein Problem. Bestenfalls eins der - Konvention, welche Zeichen dafür verwendet werden...

https://www.google.com/search?q=drei+viertel+pause&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwimjoHtu4_kAhUlz6YKHaEpAQkQ_AUIESgB&cshid=1566236026250696&biw=928&bih=455#imgrc=PerFMaEXDvRWOM:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Interessant  noch die Frage, wie MusikerInnen erkennen, wie schnell ein Stück an sich gespielt wird. Dafür gibt es Angaben aus dem Italienischen.
Etliche haben sogar Musikgeschichte geschrieben. Einige sind sogar QD-relevant.

Ich saach mal:

Händels Largo           schön breit bzw.  langsam

Barbers Adagio   langsam, ruhig

Abbas Andante   gemäßigt gehend, schreitend

Pixars Presto           sehr schnell, geschwind...  :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Ist der Begriff "ein ganzer Dreivierteltakt" nicht paradox? :rolleyes:
Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




De Wolf

Eine überaus populäre "schnelle Nummer" war auch der populäre Galop Infernal aus Offenbachs Orpheus in der Unterwelt.

Bekannter unter der Bezeichnung CanCan.   ;)

Interessant ist eine Bearbeitung, die Camille Saint-Saëns für seinen Karneval der Tiere schrieb.

Einfach das Tempo verändern und - wir sehen sie förmlich: Die Schildkröten.   [emoji41] [emoji106]
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#336
Zitat von: Sisterinheart am 26.08.2019 17:20
Ist der Begriff "ein ganzer Dreivierteltakt" nicht paradox? :rolleyes:

Ansichtssache.

Wobei: Das englische Fachwort für einen ganzen Takt ist vielleicht weniger paradox.

Es heißt:  "full measure".

Also volles (Zeit-)Maß.

Und dass kann mit vier Vierteln, drei Vierteln, fünf Achteln - kurz: Mit allem Möglichen gefüllt sein.

Aber das nur nebenbei...  :winke:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#337
Notenwerte sehe ich übrigens ähnlich wie andere die Rechtschreibung. Da gibt es jede Menge Speschl Effex...  [SiS18]
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Cristina Viv

#339
Camille Saint-Saëns hat ja geklaut !
Ein Plagiat!  :o
Wobei mir die Version viel besser gefällt als Galopp Infernal  [SiS04]


I'M ITALIAN 🇮🇹🇮🇹🇮🇹🇮🇹 WE CAN'T CALL THE COPS WE CALL FAMILY

De Wolf

#340
Zitat von: Cristina Viv am 26.08.2019 19:23
Camille Saint-Saëns hat ja geklaut !
Ein Plagiat!  :o
Wobei mir die Version viel besser gefällt als Galopp Infernal  [SiS04]

Ein Plagiat? Oder doch - eine Parodie? Eine Hommage? Eine augenzwinkernde Reverenz an den bekannten Kollegen? Für Musikkenner jedenfalls höchst ergötzlich.

Wer echte Plagiate sucht, der höre bei Hans Zimmer rein.

Der hat sich gerade beim König der Löwen ausgiebig bei Mozart bedient.

Ich saach mal. Das Lacrymosa aus dem Requiem und das Ave Verum Corpus.

Geht eigentlich gar nicht.

Aber es - funktioniert. Vor allem bei einem Publikum, das die "Quellen" nicht kennt.  >:D
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Was uns zu der Frage führt: Wäre Mozart heute  nicht der geborene Filmkomponist?

Interessante Vorstellung.  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

So war es ein genialer Schachzug von Regisseur John Landis seine "Trading Places" (dt. Die Glücksritter) mit der Ouvertüre aus dem Figaro zu eröffnen.

Der Film spielt im feinen Broker-Milieu von Philadelphia, das innerhalb weniger toller Tage ordentlich durcheinander gewirbelt wird.

Genial? Was sage ich - revolutionär...   :))

https://www.youtube.com/watch?v=lCubTHR5vpY   :up:
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#344
Na - liebe Fans der klassischen Musik?  :winke:

Gut ins neue Jahr gekommen?  :sekt:

Dann habe ich heuer wieder etwas für Euch. Einen kleinen, aber feinen Clip und Ihr seid eingeladen - die Frage dazu beizusteuern!

Wie klingt das?  ;) 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Bei welchem Neujahrskonzert wird traditionell der Radetzkymarsch als letztes Stück gespielt?

https://youtu.be/H6HqHLGFziM
Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




De Wolf

#347
Zitat von: Sisterinheart am 04.01.2020 21:08
Bei welchem Neujahrskonzert wird traditionell der Radetzkymarsch als letztes Stück gespielt?

https://youtu.be/H6HqHLGFziM

Dankeschön, liebe Sis,  für Deine prompte Antwort. Wobei es global gesehen viele Neujahrskonzerte gibt. Aber nur eines der Wiener Philharmoniker mit dem berühmten "Rausschmeisser".

Datadamm datadamm, datadamm-tata...  :up:   

Der uns geradlinig zu der Frage führt: Wer war dieser Mann, dem Johann Strauß Vater seine Komposition widmete?  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Mit vollem Namen hieß er Johann Joseph Wenzel Anton Franz Karl Graf Radetzky von Radetz. Er war ein  böhmischer Adelsproß und der wohl bedeutendste Feldherr Österreichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Als er mit 90 Jahren in den Ruhestand ging, blickte er auf 72 Dienstjahre unter fünf Kaisern zurück, in denen er 17 Feldzüge mitgemacht hatte.  :reader:

Er war entsprechend populär - zumindest bei Anhängern des Hauses Habsburg. Eine besondere militärische "Leistung" war es, dass er im Sommer 1848 die Revolution in der österreichischen Lombardei niederschlug.

Als er siegreich nach Wien zurückkehrte, war das ein Signal an die restaurativen Kräfte, das Rad der Zeit noch einmal zurückzudrehen. Mit Erfolg...  :guns:

Ist also der Komponist einem Anfall von Hurrapatriotismus erlegen? 

Gute Frage...  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#349
Zunächst einmal fällt auf, dass das Werk eigentlich ziemlich unmartialisch, fast beschwingt daherkommt.

Musikwissenschaftler sehen in der Originalpartitur haufenweise Parallelen zur Volksmusik, zu Wiener Gassenhauern und- zu Jodlern. 

Außerdem fand die Uraufführung bei einem Siegesfest ,,zu Ehren der tapferen Armee in Italien und zur Unterstützung der verwundeten Krieger (!) " statt.

Hurrapatriotismus sieht - anders aus.

Fazit: Wir haben es also mit einer komplexen Entstehungsgeschichte tun - was der Popularität keinen Abbruch tat.  :up: 
It's gotta be purrfect!

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