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Fakten zur Musikgeschichte

Begonnen von De Wolf, 04.08.2015 12:26

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De Wolf

#300
Hallo miteinander - und. Wo simmer heut dran?

Ach so. Bei der Kadenz.

Was ist eine Kadenz? QD-technisch natürlich.  :-\

Da stellen wir uns ganz dumm und sagen mal so:

Eine Kadenz ist ein Teil eines Instrumentalkonzerts,  der dem Solisten die Möglichkeit gibt, seine Virtuosität mit einer Improvisation zu beweisen.  :reader:

In der Regel geschieht das gegen Ende des 1. Satzes, des sog. Kopfsatzes.
Oder auch im Letzten.
Oder in Beiden...

Und oft über ein Thema des Satzes.

Nun ist die Frage: Wer hat's erfunden?  ;)

Antwort: Die Kadenz ist ein Kind der Wiener Klassik und der beginnenden Anerkennung des Künstlers als Genies (Mozart - genau).

Folgerichtig ist in vielen Partituren sowie Klavierausgaben der Konzerte aus dieser Zeit die Kadenz nicht zu finden.

Wir können nur spekulieren, was ein Mozart seinem geneigten Publikum da bot. Zweifellos - spektakuläres.   

Erst in der Romantik (Beethoven) haben Komponisten/Solisten ihre Kadenzen aufgeschrieben, die so zum festen Teil des Konzertes wurden.

Fast a bisserl schade, weil so ein Element der Überraschung verloren gegangen ist.

Wobei Ausnahmen  die Regel bestätigen...  ;)

It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Und nochmal ein kleiner Sprung zurück in die Zeit der Wiener Klassik.

Zu Mozart, der stolze 41 Symphonien geschrieben hat. Als Letzte die QD-relevante "Jupiter-Symphonie" von 1788.

Ein Meisterwerk in Sachen Polyphonie und Fugentechnik (J.S.Bach lässt grüßen).
Majestätisch-triumphal.
Auch und gerade dank des großen Orchesters mit Pauken und Trompeten.
Manches klingt wie wie ein Vorgriff auf die Zauberflöte.

Wobei die Symphonie zu Mozarts Lebzeiten wohl keine Aufführung erlebte. Schwer zu begreifen...  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Woran lag es?

Sicher nicht daran, dass das Genie seiner Zeit voraus war.

Die Menschen damals litten sicher nicht an multimedialer Reizüberflutung.

Sie waren dankbar,  wenn ihnen ordentlich etwas geboten wurde.

Im Gottesdienst, wo es zu Bachs Kantaten ja auch eine Predigt gab, die sicher einiges an Sitzfleisch und Konzentration erforderte.

Und erst recht im Konzertsaal.

Da war gerade die Wiener Musikszene einiges gewöhnt.
Um nicht zu sagen:
Verwöhnt.
Das bekam Mozart zu spüren, der zunächst ja wirklich der exaltierte Superstar war.

Dessen Konzerte - kaum angekündigt - schon ausverkauft waren. 

Allmählich änderte sich das. Der Vorverkauf kam ins Stocken, Interessenten/Subskribenten wandten sich anderen Künstlern zu.

Mag sein, dass die Jupitersinfonie aus dem Grund nicht zur Aufführung gelangte.

Erst Mozarts Tod setzte der Misere ein Ende. Und die Apotheose des Genies konnte beginnen ...  :(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Das Schicksal der Sinfonie teilt auch das wohl populärste Werk Mozarts.

Keine Aufführung zu Lebzeiten. Manno!   

>:D

Ich spreche natürlich von der Serenade Nr. 13 für Violinen, Bratsche, Violoncello und Kontrabass in G-Dur KV 525.

Besser bekannt als ,,Eine kleine Nachtmusik".

Wobei Nachtmusik das deutsche Wort für Serenade ist. Die fand traditionell abends und oft im Freien statt.

Weshalb häufig auch Blasinstrumente zum Einsatz kamen...
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Leider ist sie durch gefühlte tausend Billig CD'S und "Klassik-Sampler" (was'n Wort) ziemlich "zerspielt".

Deshalb mal was anderes. Ein schönes Arrangement des 1. Satzes für Bläser.

Reinhören...

https://www.youtube.com/watch?v=NSEg5HBgy9M

O:-)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Also ein verhaltener Applaus wäre da schon angebracht. Mindestens...  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#308
Egal. Dann komm ich mal zurück zu den Basics...

Zu unserem spezfisch-abendländlichen Musikverständnis, das immer noch von dem altvertrauten Tonsystem bestimmt ist. Etwa, dass die Oktave in 12 Halbtonschritte unterteilt wird. Und diese Töne - nach gewissen Regeln zusammengefügt - Harmonien ergeben. Idealerweise sogar so was wie Musik...  ;)

Ich saaach mal: Die große Terz. Vier Halbtonschritte etwa von C bis E. Untrügliches Kennzeichen der Tonart - C-Dur.

Oder die kleine Terz. Etwa von A bis C. Drei Halbtonschritte, die dem geneigten Musikkenner  sagen. Aha. Das ist eine Molltonart.

In beiden Fällen kommt noch eine Quinte drüber und fertig ist der Dreiklang. Eine Sept - und es wird richtig interessant.
Die None noch noch drübergeschachtelt?  Warum nicht?
Lust auf eine Undezim? Kein Problem. Und wem das nicht reicht, der studiere die Klassiker und erhält noch viele Inspirationen.

http://www.kotzendes-einhorn.de/blog/2011-12/der-erste-akkord-von-a-heard-days-night/

Wie ich schon mal sagte bzw. schrieb. Damals in der Schule war das alles abstrakt und zum k...  :peitsch:

Aber dann.

:think:

Kurz: Wer sich mit der Materie a bisserl  auskennt, der hat schon viel gewonnen.

Auch qd-technisch. Denn eben kam die Frage nach dem Terz- pardon den  Terzen.  :guitar: 

Weiter mit dem Tritonus. Oder doch mit den - Shrutis... ?  Irgendwie vermisse ich meinen alten Spezi Faq mit seiner Grubenlampe... 

:(
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Zunächst der Tritonus - nicht zu verwechseln mit dem Tinnitus.

Mit seinen drei Ganztonschritten gilt er seit jeher als Intervall des Teufels und dürfte manchem schon das berüchtigte Ohrenklingeln beschert haben...   

Kostprobe...? 

https://www.youtube.com/watch?v=_u9laoGPB_o 

:o
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Wem das zu gewagt erscheint:

Vielleicht noch ein Wort zu den ominösen Shrutis. Das sind 22 Mikrointervalle in einer indischen Tonleiter.

Statt C D E F G A H C oder italienisch do, re, mi, fa, sol, la, si, do (Solmisationssilben genannt) heißen die Töne  in Indien: Sa Ri1 Ri2 Ri3 Ri4 Ga1 Ga2 Ga3 Ga4 Ma1 Ma2 Ma3 Ma4 Pa Dha1 Dha2 Dha3 Dha4 Ni1 Ni2 Ni3 Ni4 Sa.

Alles in einer Oktave wohlgemerkt...

Klingt a bisserl kompliziert und ist es auch. Und erklärt, warum indische Melodien für unsere westlichen  Ohren so flirrend-fremd klingen. Für den Einen beruhigend, für die Andere andere nervtötend.

Aber das nur nebenbei...

Weiter  mit Wohlklang pur: Den Brandenburgischen Konzerten.  O:-)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#312
Ach ja -  Johann Sebastian Bach. Einer der ganz Großen des Barock. C.a. 2000 Werke hat er komponiert, von denen aber mehrere hundert verloren sind.

Das Bachwerksverzeichnis BWV - das Pendant zum Köchelverzeichnis der Werke Mozarts - listet 1126 Kompositionen auf.

Wie erklärt sich diese immer noch gigantische Zahl? Bach war - wie für Künstler seiner Zeit üblich - nicht freischaffend, sondern  Angestellter und vertraglich zu bestimmten Leistungen verpflichtet.

Dazu gehörten in seiner Zeit als Leipziger Thomaskantor die Kompositionen von Kantaten zu den Themen der Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres (224 an der Zahl).

Daneben nahm er auch Auftragsarbeiten für Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an. Zuweilen schuf er auch Werke aus besonderem Anlass (natürlich in der Hoffnung auf Zusatzeinkünfte oder sonstige Anerkennung) .

Typisches Beispiel sind die Goldberg-Variationen, die Bach für seinen Freund und Förderer Hermann Carl von Keyserlingk schrieb - angeblich um diesem über schlaflose Nächte hinwegzuhelfen.  :sleep:

Oder das Musikalische Opfer für den Preußenkönig Friedrich II.

Oder - richtig - die sechs Instrumentalkonzerte, die der Meister dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt (1677–1734) gewidmet hat. Heute folgerichtig als "Brandenburgische Konzerte" bekannt.

Der Reiz der Konzerte ist, dass sie kompositorisch äußerst vielfältig und hochgradig individuell in der Instrumentation sind. Jeder Instrumentalist kann sich also entfalten. Wobei mein Favorit das 5. ist.

Denn da darf auch der Cembalist - der sonst nur Begleitfunktionen hat - endlich mal solistisch glänzen .

"Da isse. Meine erste eigene Kadenz. Yesss...."   :up:

Bach behielt übrigens Notenmanuskripte für den eigenen Bedarf, die er im Laufe der Zeit immer wieder für andere Kompositionen (etwa seine Kantaten) nutzte.

Er betrieb also gewissermassen Recycling (er "parodierte" - wie das damals hieß).

Was seine immense Produktivität ein Stück weit erklärt. Aber nur ein kleines Stück...

Max Reger - bekanntermaßen DER große Verehrer  Bachs - schrieb übrigens Bearbeitungen für Klavier zu vier Händen.

Aber das nur nebenbei...  ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Nach so viel Musiktheorie und -geschichte ist es vielleicht Zeit für etwas Anschauliches.

Welchen Musiker sehen wir hier? Und was für ein  Instrument spielt er?

Nicht lesen, nur klicken!

:up:

https://www.google.de/search?q=mischa+maisky&rlz=1C1GKLB_enDE666DE676&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwi_25TXlq_eAhUrPewKHZF6ApsQ_AUIDigB&biw=1087&bih=526#imgdii=ywAmURivleFhHM:&imgrc=_v-3IZJoY5i5LM:
It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




De Wolf

Dankeschön für die Unterstützung. Dann mache ich doch gleich weiter. Wer mag das wohl sein?  :-\ 
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

Sisterinheart

#318
Er verrät es in diesem Interview  :)     https://youtu.be/qZhueQEDlyg


https://youtu.be/KlIevMid5L4
Team Thusmenius


>:D  Oh Quizzus, oh Quizzus, gib mir meine Punkte wieder!  >:D




De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

#320
Von KünstlerInnen komm ich wieder einmal zu einem beliebten musikalischen Genre. 

Dem - Lied.  ;)

Es hat Methode, dass sich auch viele große der Musikgeschichte an dieser (Klein-)kunstform versucht haben.

Konnten sie doch so bürgerlichen Musikfreunden eine Freude machen (und en passant das eigene Portefeulle füllen).

Das gelingt übrigens auch ohne Worte. Wie Felix Mendelssohn-Bartholdy (nebst Schwesterlein Fanny) bewiesen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=9V7DYckpj8o

Oder - mit der ihm eigenen perlenden Brillanz -  Franz Liszt.

https://www.youtube.com/watch?v=KpOtuoHL45Y   ;)
It's gotta be purrfect!

De Wolf

#321
Damit komme ich - aus aktuellem Anlass  - zu einem Meisterwerk aus der Gattung der Oratorien.  ;)

Sie alle haben gemeinsam, dass ihnen ein Bibeltext zugrunde liegt, der meist wortgetreu von einem Evangelisten erzählt bzw. vorgetragen wird.

Denkbar ist aber auch, dass ein Dichter die Geschehnisse in freier Form wiedergibt.

So ist das bei dem qd-relevanten Osteroratorium von 1725, das den Weg der Freunde Jesu zum leeren Grab zum Thema hat.

Das Textbuch (Libretto) stammt vermutlich von Christian Friedrich Henrici aka Picander, der recht oft mit einem wohlbekannten  Leipziger Thomaskantor zusammengearbeitet hat.

Eine Idee?  :-\
It's gotta be purrfect!

De Wolf

Lust auf einen Link? Wir sehen und hören: Der Meister hat bei der Komposition an nichts gespart.

Weder an Pauken noch an Trompeten (oder an Oboen).

Wobei die Leipziger Stadtväter - bei allem Willen zur Repräsentation - genau aufs Geld schauten und die Aufführungsbedingungen somit etwas bescheidener waren als heute.  ;)

Beachtet übrigens  den Chor (mit herrlichen Osterlachen)...
It's gotta be purrfect!

De Wolf

It's gotta be purrfect!

De Wolf

Nach diesem Werk des Meisters wenden wir mal Komponisten zu, die wir heute als "one hit wonder" bezeichnen würden.

Von deren oft recht umfangreichen Werk nur noch eines in Erinnerung geblieben ist.

Ob verdient - sei dahingestellt.  :-\

It's gotta be purrfect!

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